Ruderbau
Startseite
Für Leute, die auch mal sauber geradeaus fliegen wollen...
Rudertechnik
allgemein
Die Ruder machen ein wichtiges Element eines jeden Fliegers aus, da u.a. von ihnen die Flugpräzision und Hochgeschwindigkeitsfestigkeit abhängig ist. Bei Combat- Modellen sollten sie zudem so gebaut werden, dass sie Angriffe schadlos überstehen. Mit nach dieser Anleitung gebauten Rudern wird man allen Anforderungen gerecht. Die Ruder weden aus leichtem Balsaholz gefertigt. Damit sie an der Hinterkante schön stabil sind, wird hier ein 1,5 oder 2mm Glasfaserstab (kein Carbon, wegen Störungen) angeklebt.
seite499.jpg seite497.jpg
Bei der Dicke des Balsabretts orientiert man sich an der Hinterkante der EPP- Kerne. Nun sägt man mit einer Puk- Säge alle 8cm einen schrägen Schnitt in das Ruder. Wenn man nun mit der Balsahobel weiterarbeitet, und irgendwann die Schnitte herausgehobelt wurden, weiß man dass man tief genug ist. Das gibt in der Regel recht viele Späne. Der Rest wird mit dem Schleifklotz sauber verschliffen. Immer wieder muss das Ruder an die EPP- Kerne gehalten werden, um sicherzustellen, dass die Ruder nicht zu dünn geschliffen werden, was zu einer Stufe in der Oberfläche beim Scharnier führen würde. An der Hinterkante der Ruder sorgt die GFK- Stange für die richtige Dicke.

Wenn die Ruder fertig geschliffen und der Schleifstaub abgesaugt wurde, können wir uns der Gewebebeschichtung widmen. Das Gewebe wird mit einem Rollmesser auf einer glatten Hartfaserplatte zugeschnitten, wie sie auch als Schubladenboden verwendet wird.
seite495.jpg
seite496.jpg
Für den Hauptfläche wird 49g*m^-2 Glasgewebe verwendet, welches diagonal zugeschnitten wird. An den äußeren Enden der Ruder und im Bereich der Ruderhörner wir zusätzlich beidseitig 80g*m^-2 Gewebe gebraucht.
Insgesamt braucht man die Gewebestücke nicht für jedes Ruder einzeln zuzuschneiden. Die Ruder werden mit der Scharnierseite zusammengelegt, und man kann sie gewebetechnisch wie ein Teil behandeln.
Das 45er Gewebe wird nun auf eine Plastikfolie gelegt, welche mindestens umlaufend 5cm größer ist als das Gewebestück. Nun wird das Harz gemischt.
seite494.jpg
Um Luftblasen im Gewebe zu vermeiden, wird dem Harz eine ordentliche Menge Thixotrophiermittel zugemischt. Das Gewebe wird nun mittels eines Schaumstoffrollers auf die Plastikfolie laminiert. Nun werden die 80er Gewebestücke genau auf der Folie positioniert, und auf das 49er Gewebe laminiert. Die Ruder werden auf die Plastikfolie gelegt, und die 80er Gewebestücke werden von der anderen Seite auflaminiert.
seite493.jpg
Auf dem Foto kann man gut erkennen, wie ein Gewebestück für beide Ruder verwendet wird. Die Plastikfolie mit dem auflaminierten 49er Gewebe für die Oberseite wird nun von oben auf die Ruder gelegt.
seite492.jpg
Vorsichtig, um das Gewebe nicht zu verschieben, werden die Ruder auf die Unterseite der Presse gelegt, welche aus Fahrzeugbausperrholzplatten mit Schaumgummi bestehen. Nachdem die Oberseite der Presse auf die Ruder gelegt wurde, werden die Klemmbalken positioniert und die Gewindestangen festgezogen, so dass das Gewebe mit ordentlich Druck auf die Ruder gepresst wird.
seite491.jpg
seite490.jpg
Deutlich kann man erkennen, wie das Schaumgummi komprimiert wird. Nun wird die Presse für etwa 3 Tage an einem warmen Ort gelagert. Nachdem die Ruder aus der Presse genommen wurden, wird die Plastikfolie abgezogen. Falls es Schwierigkeiten gibt, hilft ein Heißluftfön. Das überstehende Gewebe wird abgeschnitten und -geschliffen. Zum Schluß wird an der Scharnierkante die Schräge angeschliffen.
Diese Ruder stellen das Optimum dar, was man seinen EPP- Modellen gönnen kann. Perfekte Steuerfolgsamkeit aufgrund minimaler Aeroelastik oder Flatterneigung ist der Lohn für die Mühe.
seite489.jpg
seite498.jpg